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494 Route 29.DAMASCUS. Moschee es-Sinânîye.So gelangen wir endlich auf den Sûk el-ʿAttârîn: hier sind wieder
Gewürze nud[und] Droguen in einer unentwirrbaren Menge von Schach-
teln
und Gläsern aufgestellt. Das grösste Gewühl herrscht stets an
dem nun folgenden Kreuzweg: l. geht der Weg in die lange Vor-
stadt
Meidân (S. 496), geradeaus in die Vorstadt Kanawât (wo
man, wie der Name besagt, eine grosse Wasserleitung sieht) und
zu einem Stadtthor gleichen Namens. Wenn man von dem Kreuz-
wege
nur einige Schritte weiter geht, so sieht man ein berühmtes
Minaret, das ganz mit grüner und blauer Glasur (kâschâni, S. 175)
überzogen ist; das Geländer der Gallerie, welche um das Minaret
herumläuft, ist aus spitzenartig durchbrochenen Steinen gearbeitet.
Das Minaret gehört zu der grossen Moschee es-Sinânîye, die nach
3 Seiten hin freisteht. Der mit Marmor gepflasterte Hof derselben
ist länglich viereckig; auf der Seite befindet sich ein Säulengang
aus sechs schwarzen Säulen, aus dem man in das Innere gelangt.
Die Kuppel ist mit Blei gedeckt. Das Hauptportal auf der O.-Seite
ist wegen seiner reichen Stalactiten sehenswerth.

Am Kreuzungspunkt der beiden grossen Strassen sind viele
Restaurants. Man trifft dieselben hier und da im Bazar an; am
appetitlichsten sehen die grossen Röstmaschinen aus, an welcher
das in kleine Stücke zerschnittene Fleisch am Spiesse langsam ge-
braten
wird; Stückchen von dem fetten Hammelsschwanz sind zwi-
schen
die Fleischstückchen eingeschoben. Auch Bohnen und viele
andere Gerichte werden in diesen Garküchen zubereitet und vor
denselben auf freier Strasse verzehrt. Auf dem Griechenmarkt
kann wohl auch der Fremde einmal das Fleisch der sogen. Kebâb
versuchen; die Buden beginnen dort schon civilisirter zu werden;
abgesonderte Hinterstübchen sind eingerichtet und dem Gaste wer-
den
zwei Schemelchen hingesetzt.

Indem wir langsam gegen das Hotel hin zurückkehren, treten
wir aus dem überdeckten Bazar hinaus und gelangen zu dem
Drechslermarkt, Sûk el-Charratîn. Die grosse Moschee links, mit
weiss-rothen Streifen, ist die Djâmiʿ el-Charratîn; dann folgt l. die
schöne Derwischîye, welche auch der Fortsetzung der Strasse den
Namen gibt. Die letztgenannte Moschee ist ungefähr 200 Jahre alt.
Die Strasse wird hier von einigen Platanen beschattet. Hier sind
auch einige Buden, woselbst in runden Formen die rothen Feze ge-
bügelt
werden. Nach wenigen Schritten steht man wieder vor dem
Eingang des Griechenbazars und der Kaserne (S. 489).

Dies sind die Hauptbazare. Dem bunten Gewoge, sowie den
Verkaufsgegenständen sieht man an, dass der Bergwall des Libanon
immer noch das allzu hastige Vordringen abendländischen Wesens
von Damascus abhält. Der grösste Theil des öffentlichen Lebens
drängt sich auf diesen Bazaren zusammen; alles spielt sich auf der
Strasse ab. Zwar sieht man jetzt seltener mehr auf der Strasse
schlachten, seitdem im Meidân ein Schlachthaus gebaut worden ist;
der Fleischer ladet die Schafe, nachdem er ihnen die Haut abgezogen